22.08.2025 | Dani Romay
Winterthur braucht Veloabstellplätze – aber nicht so!
Winterthur verfolgt klare Ziele: Bis 2030 sollen 7’200 Veloparkplätze im Umfeld des Hauptbahnhofs vorhanden sein, bis 2050 sogar 10’000. Das ist ambitioniert – und nötig. Doch die städtische Vorlage «Mietvertrag mit der AXA für das Veloparking an der Paulstrasse 12 in Winterthur», über die wir am 28. September 2025 abstimmen, ist nicht zielführend. Der Zugang sowie die Lage sind problematisch,der Standort zu weit vom Bahnhof entfernt und die Abstellplätze werden viel zu teuer.
Geplant ist eine Velostation mit rund 750 Plätzen im 1. Untergeschoss. Das Vorhaben soll total rund CHF 5,8 Mio. kosten. Allein der Mieterausbau kostet rund CHF 386.00 pro Veloplatz und Jahr – das sind rund 75% mehr als ein Platz im Esse-Veloparking kostet. Und das bei einem bereits bestehenden Gebäude.
Auch in der Nutzung überzeugt das Projekt nicht: Die steile Rampe (bis 12 %) mit Gegenverkehr, eine Spitzkehre, der versteckte Standort und die Distanz zum Bahnhof machen es sehr unattraktiv und unsicher. Gleichzeitig wurden beim Bahnhof oberirdische Abstellplätze abgeschafft oder in 4-Stunden-Zonen umgewandelt.
Fakt ist: Die bestehenden Velostationen – Esse, Rudolfstrasse und Kesselhaus – sind längst nicht ausgelastet. Selbst im Sommer liegt die Belegung oft nur bei 40–50%. Das zeigt: Der Bedarf besteht, aber die Angebote sind am falschen Ort oder zu wenig benutzerfreundlich.
Die FDP fordert, dass die bestehenden oberirdischen, zentralen Veloabstellplätze bestehen bleiben bzw. wiederhergestellt und erweitert werden, da sie den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Zudem ist auf die Begrenzung der Abstellplätze auf 4 Stunden zu verzichten.
Darum: Ja zu Veloabstellplätzen – aber nicht so! Winterthur braucht sichtbare, oberirdische, zentrale Abstellplätze direkt beim Bahnhof – hell, sicher und einfach zugänglich.
Die Vision stimmt, doch diese Vorlage verfehlt sie. Stimmen wir am 28. September 2025 NEIN, damit der «Masterplan Stadtraum Bahnhof» bessere Lösungen bringen kann.
Dani Romay
Stadtparlamentarier FDP Winterthur