04.11.2024
Der Stadtrat bremst den Breitebus mit Tempo 30 aus
Der Stadtrat geht auf seinem Weg zu flächendeckend Tempo 30 den nächsten Schritt und bremst den Breitebus spürbar aus. Neben den Kosten für die neue Signalisation fallen jährlich wiederkehrend Fr. 285'000 für einen zusätzlichen Bus an.
Die Stadt Winterthur hat am 1. November 2024 die Einführung von Tempo 30 im Breite-Vogelsang-Quartier publiziert. Über die Kosten dieser Signalisationsmassnahmen schweigt sich der Stadtrat aus und die Aussagen zum Busnetz sind dürftig. Gemäss Stadtrat können die Auswirkungen auf den Bus 660 nach Bassersdorf im Fahrplan kompensiert werden. Allerdings ist auf weiteren Strassenabschnitten des 660er Tempo im Zielbild Temporegime Tempo 30 vorgesehen. Wie sich Tempo 30 auf beinahe der gesamten innerstädtischen Strecke auf den Überlandkurs auswirkt, lässt der Stadtrat zurzeit offen. Klar ist hingegen, dass der Breitebus auf der ganzen Strecke ausgebremst wird. Deshalb braucht es neu anstatt einem Fahrzeug zwei Fahrzeuge. Die Pendelzeit für die ÖV-Nutzenden wird sich allerdings spürbar verlängern Die Verdoppelung der Fahrzeuge kostet die Steuerzahler/-innen Fr. 285'000.
Klar ist auch, dass die Untere Vogelsangstrasse von der Storchenbrücke bis zur Auwiesenstrasse vor kurzem für 2 Mio. Franken saniert und verbreitert wurde. Begründung war, die Strasse müsse aus Sicherheitsgründen und im Hinblick auf die neue Überbauung verbreitert werden. Mit der Temporeduktion wäre die Verbreiterung nicht nötig gewesen. Die Strassensanierung hätte für einen Bruchteil der Kosten ausgeführt werden können. Die Überbauung Vogelsang wurde vor wenigen Jahren gebaut. Gäbe es für die Bewohnenden ein Lärmproblem, hätten die Wohnbauten in den 2010er Jahren wohl gar nicht bewilligt werden dürfen. Auf der Breitestrasse wurde vor ca. fünf Jahren von Breiteplatz bis Zeughausstrasse ein Flüsterbelag eingebaut. Auf der gesamten Breitestrasse gilt aktuell Tempo 40 und ein Lastwagenverbot. Die Minderung von Lärmemissionen muss deshalb in Frage gestellt werden.
Der Stadtrat geht offensichtlich und koste es was es wolle den nächsten Schritt bei seinem Vorhaben den Autoverkehr aus der Stadt zu verdrängen, den Bus zu verlangsamen und das Gewerbe zu behindern. Dabei gäbe es seit Jahrzehnten einen Richtplaneintrag zur Entlastung des Breite-Vogelsang-Quartiers. Es wäre der Breite- oder Heiligbergtunnel, der im städtischen Gesamtverkehrskonzept als MIV-Zentrumsumfahrung aufgeführt ist.
Andreas Geering
Stadtparlamentarier Die Mitte Stadt Winterthur
Ihre Meinungen
07.11.2024 | Wettstein Markus
Unsere Stadtregierung ist offensichtlich nur noch durch ihre Ideologie gesteuert. Es gilt um jeden Preis (!!!) den Individualverkehr auszubremsen, das Gewerbe zu behindern und die städtischen Finanzen noch weiter zu belasten und sogar den OeV unattraktiver zu machen. Hauptsache Tempo 30, Hauptsache langsam, Hauptsache rot-grüne Ideologie. Kein Wunder fehlt das Geld an allen Ecken und Enden für wirklich zukunftsträchtige Investitionen (Wärmenetz) und Unternehmen auf Standortsuche machen einen grossen Bogen um Winterthur. Es ist Zeit für eine grosse Wende in der städtischen Politik.
04.11.2024 | Christian Schipp
Sehr gut zusammengefasst. Dazu passt auch, dass gerade am Unteren Deutweg wieder viele Parkplätze aufgehoben wurden. Das Ziel ist klar: Autos raus. Wir als direkt betroffene Anwohner fühlen uns machtlos der Willkür dieser Regierung ausgesetzt.