02.02.2018

Will die Stadt beim Stellenschafferpreis mitmachen?

Der fünfte Polit-Apéro der Allianz starkes Winterthur hat bei der erfolgreichen Kistler Instrumente AG in Winterthur-Wülflingen stattgefunden. Stadtpräsident Michael Künzle, Stadträtin Barbara Günthard-Maier sowie die Stadträte Stefan Fritschi und Josef Lisibach erläuterten, wie sie in Winterthur weitere Arbeitsplätze schaffen wollen.

Der in China weilende Kistler-CEO Rolf Sonderegger begrüsste die rund 60 Gäste per Video. Er betonte, wie wichtig gute Rahmenbedingungen der Politik seien, damit sich ein international tätiges Unternehmen wie Kistler in Winterthur erfolgreich weiterentwickeln könne. Thomas Kärcher, Leiter Konzernstab von Kistler, erläuterte mit ein paar Zahlen die Bedeutung der Gruppe für Winterthur. Allein im letzten Jahr habe Kistler rund 10 Millionen Franken in Winterthur investiert, 2,4 Millionen Franken Steuern bezahlt und 670 Mitarbeitende beschäftigt. Die Firma wächst kontinuierlich: 2017 und 2016 hat Kistler den Stellenschafferpreis des KMU-Verbands gewonnen.

Bert Hofmänner, der den Polit-Apéro mit spitzer Zunge belebte, wollte von Stefan Fritschi wissen, ob er mit dem Departement Technische Betriebe demnächst den Stellenschafferpreis gewinnen wolle. Dieser winkte ab: Beim steuerfinanzierten Stadtgrün sei kein Wachstum geplant. Hingegen werde die Mitarbeiterzahl von Stadtbus in den nächsten Jahren aufgrund der Angebotsauswei­tung des Zürcher Verkehrsverbunds ansteigen. Aufgestockt werden solle aber auch bei den gebührenfinanzierten Bereichen Stadtbus und Stadtwerk nur, wo dies nötig sei.

Mit der neuen Parkplatzverordnung, attraktiven Steuern, raschen Bewilligungsverfahren, einer leistungsfähigen Infrastruktur und einem Ansiedlungsmanager des House of Winterthur will der bürgerliche Stadtrat gute Rahmenbedingungen für bestehende und neue Unternehmen schaffen. «In den letzten vier Jahren konnten wir das Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Einwohnern verbessern», sagt Stadtpräsident Michael Künzle mit etwas Stolz. Die Liste der interessierten Firmen, die nach Winterthur kommen wollten, sei zudem lang, sodass die Chancen für eine weitere gute Entwicklung gut seien.

Barbara Günthard-Maier, Vorsteherin des Departements Sicherheit und Umwelt, ist auch für die Gewerbepolizei sowie Sicherheitskontrollen in den Betrieben zuständig. Sie legt viel Wert darauf, dass ihre Mitarbeitenden möglich machen, was gesetzlich erlaubt ist. Falls eine Idee nicht um­setzbar sei, würden Lösungen gesucht. Die Stadt sei Dienstleisterin für die Unternehmen, kein Bremsklotz. Der Stadtrat denke unternehmerisch, doch manchmal sei es aufgrund der langwieri­gen politischen Prozesse schwierig, Projekte umzusetzen. Alles brauche viel Zeit, wie beispiels­weise die Realisierung des neuen Polizeigebäudes, das vor Jahrzehnten viel günstiger hätte gebaut werden können. Gemeinderat und Volk hätten stets ein gewichtiges Wort mitzureden.

Damit Baubewilligungsverfahren für Unternehmen und Private schneller über die Bühne gehen, hat Bauvorsteher Josef Lisibach ein elektronisches Bewilligungstool aufgeschaltet. «Die Bauherren sind manchmal gar noch nicht bereit für den Baustart, wenn die Bewilligung da ist, da sie mit einer längeren Bearbeitungszeit gerechnet haben.» Die neue Parkplatzverordnung sei nicht seine Traumlösung, antwortet er auf die Frage von Bert Hofmänner. Er habe aber alles herausgeholt, was aufgrund der übergeordneten Regulierungen machbar sei. Geld und Park­plätze gehörten offenbar zu den wichtigsten Problemen in Winterthur. Im Übrigen nehme der Stadtrat Aufträge von allen Einwohnern entgegen, auch ohne Visitenkarte, und prüfe diese gewissenhaft.

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