Kantonale Wahlen 2023

Grosse Herausforderungen

Die Zürcher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger konnten letztes Wochenende mit Ihrer Stimme die Weichen für die Entwicklung des Kantons Zürich stellen. Die Herausforderungen für den Kanton sind zahlreich und es gibt in den nächsten vier Jahren komplexe Probleme zu lösen – sowohl auf Stufe Regierungsrat als auch im Kantonsparlament. Der Rückgang bei der Innovationsfähigkeit, bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung, die Kostenexplosion im Bereich Bildung und Betreuung, die steigende Wohnkosten und der Fachkräftemangel sind dabei nur eine Auswahl der Herausforderungen, die im Vorfeld der Wahlen am HAW-Politik-Podium unter dem Titel «Wirtschaftsstandort Zürich – Quo vadis?»von verschiedenen Kandidaten angesprochen wurden. 

Wenig Veränderung

Trotzdem ist es nach den kantonalen Wahlen nur zu marginalen Änderungen gekommen. Bisherige werden nur selten abgewählt, das haben die Zürcher Regierungsratswahlen analog zu den letztjährigen Stadtratswahlen in Winterthur gezeigt. Sämtliche Bisherigen schafften die Wiederwahl deutlich, auch wenn ihr Erfolg zum Teil auf eine ungewöhnliche Verschlossenheit zurückzuführen sein könnte: Die sieben Regierungsräte weigerten sich nämlich kollektiv, den Fragebogen von Smartvote auszufüllen und somit ihre politischen Überzeugungen und Meinungsverschiedenheiten offenzulegen. Wenn sie Wahlkampfauftritte absolvierten, dann am liebsten nur mit Gleichgesinnten, um Diskussionen mit politischen Herausforderern wie Peter Grünenfelder (FDP) zu vermeiden.

Mehrheit bleibt gleich

Auch im Kantonsparlament kam es zu keinen grosser Veränderungen. Die Klimaallianz um SP, Grünen, GLP, EVP und AL bringt es auf 91 der 180 Sitze (vorher 94 Sitze) und verteidigt damit ihre Mehrheit äusserst knapp. Umso wichtiger wird die Rolle der Parteien im Zentrum des politischen Spektrums, allen voran die Wahlgewinner Die Mitte sowie die GLP. Je nach dem, auf welche Seite sich die Parteien schlagen, wird sich die eine oder andere Seite durchsetzen können. 

Herausforderungen für die Gewählten

Obwohl sich die politischen Mehrheiten nicht bedeutend verändert haben, bleiben die zuvor genannten Herausforderung bestehen. Es freut uns deshalb, dass diverse Kandidaten und Kandidatinnen, die von der HAW unterstützt wurden, den Sprung ins Kantonsparlament geschafft haben. Für die Gewählten heisst es nun: Herausforderungen angehen und sich gemeinsam für eine positive Entwicklung des Kantons Zürich einsetzen. Die HAW hat sich zum Ziel gesetzt, während der Legislatur den Austausch mit den Parlamentarierinnen und Parlamentariern, aber auch mit den Empfohlenen aktiv zu pflegen.

Dr. Ralph Peterli / Amiel Schriber
Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur