01.05.2023
Winterthur Consulting Group AG

Bankkunden sollten vorsichtig bleiben

Stark steigende Zinsen haben in den Vereinigten Staaten eine Bankenkrise ausgelöst. Solange die Inflation nicht schnell rückläufig ist, drohen ähnliche Probleme in Europa. Auch in der Schweiz ist die Lage ernst und Bankkunden müssen sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sicher der hiesige Bankenplatz bzw. das eigene Engagement und die Kundenbeziehung bei den Banken ist. Die unsichere Lage verlangt nach einem konsequenten Risikomanagement. Mit unserem Konzept WCGROB haben wir das optimale Werkzeug, um Aktienportfolios erfolgreich zu bewirtschaften.

Eine der Kernaussagen aus dem letzten WCG aktuell lautete: ‘Der Weg zurück ins Gleichgewicht wird für Wirtschaft, Finanzmärkte und das Finanzsystem steinig`. Dass der Weg dann so rasch steinig werden würde, haben wir dann doch nicht erwartet.

Wir haben in den vergangenen Jahren und vor allem während der langen Phase mit tiefen und sogar negativen Zinsen immer wieder darauf hingewiesen, dass eine Gegenbewegung der Zinsen insbesondere für Bankbilanzen schwer zu verkraften sein wird. Die Zentralbanken haben, um gewollte Inflation zu erzeugen, die Zinsen zu lange künstlich tief gehalten. Die Auswirkung war ein nicht nachhaltiger Anstieg von Anlagepreisen und Kreditvolumen. Die gewaltigen Verluste an Finanzkapital im vergangenen Jahr waren die Vorboten grosser Verschiebungen in Realwirtschaft und im Finanzsystem.

Der Untergang der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA war aber auch für uns überraschend. Die Folgen einer schlechten oder inexistenten Fristentransformation, was eigentlich zum Kerngeschäft einer Bank gehört, waren für die Bank verheerend. Dass im Zuge der allgemeinen Verunsicherung die Credit Suisse (CS) untergeht, ist aber eher als Unfall zu werten. Ein Unfall, dem ein jahrelanges Missmanagement zu Grunde liegt.

Für uns beinhaltet diese Entwicklung drei wichtige Lernerfahrungen: [1] Bankenkrisen folgen meist auf starke makroökonomische Verwerfungen, [2] der Zeitpunkt solcher Krisen und die konkret betroffenen Banken lassen sich nicht vorhersagen und [3] ist der Zeitpunkt nicht vorhersagbar, müssen wir verstärkt die makroökonomischen Rahmenbedingungen bei unseren Risikoentscheiden berücksichtigen. Welches sind die Verwerfungen, auf die wir besonders achten müssen? [A] Ein schneller, starker Zinsanstieg kann über die unterschiedlichen Fristigkeiten von Anlagen und Verpflichtungen ausserordentliche Verluste erzeugen und massiv Eigenkapital der Banken vernichten (was bei der Pleite von SVB der Fall war) und [B] starke Kreditausfälle können ebenfalls Verluste und damit eine kritische Abnahme des Eigenkapitals erzeugen. Damit wird deutlich, dass das Umfeld für das Bankensystem vorläufig kritisch bleiben wird und vielleicht sogar noch kritischer werden könnte. Hinzu kommt die ausserordentlich schwierige Situation, die aus der beschlossenen Zwangsfusion der beiden Grossbanken entstanden ist. Nimmt man rationales Verhalten der Einleger der Bank an, ist schon bei geringstem Zweifel mit einem erheblichen Mittelabfluss zu rechnen. Jeder Bankkunde muss sich wieder vermehrt mit den Risiken einer Bankwahl auseinandersetzen und sich derer bewusst sein. Wir helfen gerne bei der Auslegeordnung und Risikobeurteilung. Dank unseren technischen Voraussetzungen können wir Ihre Vermögenswerte auch über mehrere Banken konsolidieren und Ihnen damit einen gesamtheitlichen Überblick darstellen.

Winterthur Consulting Group AG
Dr. Ralph Peterli / Rolf Gloor

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