Trump-Start ist kein Jump-Start!
Die Börsen bleiben im Aufwärtstrend, doch diesmal führt Europa. Auch der Goldpreis steigt weiter, was auf eine unsichere Weltlage hindeutet. Die wirtschaftlichen Erwartungen an Donald Trump wurden bisher enttäuscht. Statt Wachstum gibt es Anzeichen für steigende Inflation – eine ungünstige Mischung für die Märkte.
Die ersten wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Präsident Trump lassen wenig Gutes erwarten. Der angedrohte Handelskrieg scheint Realität zu werden, was kurzfristig das Wachstum bremst und die Inflation anheizt. Ursprünglich hoffte man, dass Trump mit seiner Politik für mehr wirtschaftliche Dynamik sorgen würde. Doch nun zeigen sich die ersten negativen Auswirkungen. Bisher hat Trump vor allem Maßnahmen zur Förderung der Rohstoff- und Energieproduktion sowie zum Abbau staatlicher Regulierungen erlassen. Diese benötigen jedoch Jahre, um Wirkung zu zeigen. Zugleich hat er bereits Strafzölle verhängt, die sofort spürbare Folgen haben. Die Kosten für importierte Waren steigen, und auch US-Unternehmen erhöhen ihre Preise, da sie weniger Konkurrenz fürchten. Das treibt die Inflation zusätzlich an. Eine wirtschaftliche Erholung durch Produktionsverlagerungen in die USA wird dagegen erst viel später einsetzen. Besonders kritisch ist der Zeitpunkt für die Finanzmärkte, denn die Inflation in den USA stagniert seit Monaten auf hohem Niveau. Die US-Notenbank wird darauf reagieren müssen. Gleichzeitig könnten Gegenmaßnahmen anderer Länder, wie Chinas Wettbewerbsklagen gegen US-Konzerne die amerikanische Wirtschaft empfindlich treffen. Da ein großer Teil der Gewinne der US-Unternehmen im Ausland erzielt wird, könnte ein eskalierender Handelskonflikt die Börse massiv belasten. Die zweite Amtszeit von Donald Trump startet somit mit großen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Ein Handelskrieg wäre für niemanden von Vorteil – am wenigsten für die USA selbst, die am meisten zu verlieren haben.
Die Weltwirtschaft bleibt gespalten. Während das US-Wachstum über dem Trend liegt, steckt China weiter in der Rezession und Europa wird von der deutschen Schwäche belastet. Positive Impulse für die Schweiz sind aus dem Ausland vorerst nicht zu erwarten. Die Inflation bleibt hoch, besonders in den USA und Großbritannien. Europas schwaches Wachstum konnte die Kerninflation nicht ausreichend senken. Ein möglicher Handelskrieg könnte die Inflation weiter anheizen, weshalb Zinssenkungen vorerst pausieren.
Die Schweizer Binnenwirtschaft zeigt Erholung, besonders im Dienstleistungssektor und Einzelhandel. Die exportorientierte Industrie bleibt jedoch schwach, mit niedriger Auslastung und wenigen Aufträgen. Die Inflation nähert sich null, begünstigt durch sinkende Mieten und Importpreise. Für die SNB ist das heikel, da ihre Zinssenkungen die Geldmenge bereits deutlich ausgeweitet haben.
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Winterthur Consulting Group AG
Rolf Gloor / Dr. Ralph Peterli
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