
17.04.2025
Ohne Erschliessung Neuhegi-Grüze verliert die Stadt Winterthur an Attraktivität bei Industrie und Gewerbe
Das strategisch wichtige Arbeitsplatzgebiet Neuhegi-Grüze bleibt für unbestimmte Zeit schlecht erschlossen. Die Attraktivität von Winterthur für Industrie und Gewerbe sinkt weiter.
Die Planungsarbeiten für eine unterirdische Zentrumserschliessung Neuhegi-Grüze sind sistiert. Grund dafür sei ein schlechtes Kosten-Nutzenverhältnis. Damit bleiben die Industriezone und das Arbeitsgebiet in Neuhegi-Grüze auf unbestimmte Zeit auf der Strasse schlecht erreichbar. Dies, obwohl das Gebiet seit 30 Jahren als Zentrumsgebiet von kantonaler Bedeutung im Richtplan eingetragen ist und als kantonales Entwicklungsgebiet gilt. Diese Situation geht auf mindestens drei Fehlentscheide in der Vergangenheit zurück:
- Gewerbe und Industrie brauchen eine leistungsstarke Verkehrserschliessung. Für Neuhegi-Grüze ist die Verkehrserschliessung per Bahn gut, per Bus wird sie ab 2027 gut sein. Auf der Strasse ist sie nicht gut die Zu- und Wegfahrt von Lastwagen zur Autobahn führt über ein überlastetes städtisches Strassennetz. Unter diesen Umständen konnte sich in Neuhegi-Grüze bisher kein Arbeitsplatzgebiet in angestrebtem Ausmass entwickeln.
- Das städtische Gesamtverkehrskonzept (2011) sah eine Erschliessungsstrasse quer durch das Naherholungsgebiet Hegmatten und durch das Wohngebiet von Hegi vor. Diese oberirdische Linienführung ist zu Recht an der Quartierbevölkerung gescheitert.
- Dies führte 2017 zu einem Richtplaneintrag für einen Tunnel. Damals gingen die Verkehrsplaner bei Stadt und Kanton davon aus, dass diese Variante bewilligungsfähig sei, obwohl die Grundwasserströme damals schon bekannt waren. Diese Einschätzung wurde später umgestossen. Dies führte zu den neuen, wesentlich längeren unterirdischen Streckenführungen. Die prognostizierte Verdoppelung der Kosten auf 500 Mio. Franken führten schliesslich zur Sistierung.
Was bleibt, ist ein kantonales Entwicklung- und Zentrumsgebiet in Neuhegi-Grüze. Darin sollen Arbeitsplätze durch Industrie und Gewerbe entstehen. Dessen ungenügende Strassenseitige Erschliessung verhindert aber auch nach zwanzig Jahren eine positive Entwicklung. Planerisch sind Stadt und Kanton zurück auf Feld eins.
Es gehört zu den Grundaufgaben einer Stadt, dass sie bei der Zonenplanung die Verkehrserschliessung mitdenkt. Hier hat die Stadt während Jahrzehnten auf das Gröbste versagt! Die Verkehrserschliessung von Neuhegi-Grüze, welche einen breiten politischen Konsens hatte, liegt in Scherben. Diejenigen, die beim Verkehrskonzept Neuhegi-Grüze befürchteten, dass die Massnahmen für ÖV und Langsamverkehr zügig umgesetzt würden, die Strassenerschliessung aber nicht zustande kommen werde, sehen sich bestätigt. Schaden nimmt nicht nur die Glaubwürdigkeit der Winterthurer Politik, sondern vor allem die Attraktivität von Winterthur als Heimat für Industrie und Gewerbe.
Andreas Geering,
Mitglied Stadtparlament Sachkommission Stadtbau, Die Mitte Stadt Winterthur
Ihre Meinungen
25.04.2025 | Streuli Markus
Ja das haben wir zu Verdanken an Frau Meier die entweder alles 30 Zonnen machen möchte in Winterthur die müsste mal Ihren Stuhl Freigeben und nicht solche Planungen machen
24.04.2025 | Werner Maag
Ihrem Kommentar kann ich 100%ig beipflichten! Viel wichtiger scheint es, in die Ferien fliegen und Fahrradfahren zu können .
24.04.2025 | Werner Maag
Ihrem Kommentar kann ich 100%ig beipflichten! Viel wichtiger scheint es, in die Ferien fliegen und Fahrradfahren zu können .