06.04.2022

Heiligbergtunnel für den Stadtrat kein Thema

Der Stadtrat von Winterthur will den Heiligbergtunnel durch Verzögerung verhindern. Die Autofahrten von Seen nach Töss sollen nach dem Willen des Stadtrates künftig über die Autobahnzufahrt Oberwinterthur geführt werden.

Aus den Quartieren Seen, Mattenbach und Gutschick kann die Autofahrt nach Töss und weiter zur Autobahn schon einmal etwas länger dauern. Auch für die Anwohnenden von der Breite ist der Durchgangsverkehr schon lange eine Belastung und die Buspassagiere bleiben regelmässig auf Zürcher-, Technikum- und Breitestrasse stecken. Das Problem ist bekannt und eine Lösung läge vor: der Heiligbergtunnel! Im städtischen Gesamtverkehrskonzept (sGVK) von 2010 zeigt der Stadtrat auf, dass mit einer «Zentrumsumfahrung» die Situation markant verbessert werden könnte. Dabei geht es nicht darum die Kapazität für Autos zu erhöhen, sondern bei gleichbleibender Autokapazität die Strassen für die Buslinien zu entlasten. Dieses sGVK war der Masterplan für die Weiterentwicklung der Winterthurer Verkehrsinfrastruktur und -politik. Passiert ist in Sachen Zentrumsumfahrung – auch Heiligbergtunnel genannt – seither nichts mehr.

Im sGVK war eine Vertiefungsstudie ab 2015 vorgesehen, Machbarkeitsabklärungen ab 2016, eine Projektierung ab 2020 und die Realisierung ab 2030. Geschehen ist gar nichts! Dies schreibt der Stadtrat in der Beantwortung der Interpellation «MIV-Zentrumsumfahrung gemäss sGVK» welche ich für die Mitte/EDU-Fraktion zusammen mit den Fraktionen von FDP und SVP eingereicht habe. Für Töss entwickelt der Stadtrat einen Masterplan Winterthur Süd. Dabei geht es um Autobahn, S‑Bahnhaltestelle und Umspannwerk. Die Zufahrt zum Heiligbergtunnel dagegen ist «kein Thema». Mit anderen Worten: Der Stadtrat schafft Tatsachen: nach der Planung von Winterthur Süd wird ein Portal für ein Heiligbergtunnel nicht mehr möglich sein!

Geht es nach dem Stadtrat sollen die Fahrten von Seen künftig über den Ohrbühlknoten und die Autobahnzufahrt Oberwinterthur nach Töss erfolgen. Dies entspricht einem ca. 13 km weiteren Weg mit den entsprechenden zusätzlichen Emissionen. Diese Politik ist unredlich und genügt uns nicht!

Andreas Geering, Stadtparlamentarier Die Mitte Stadt Winterthur

Urs Fries 07.04.2022, 11:42

Der Heiligbergtunnel hätte schon vor 30 Jahren geplant und bis spätestens 2000 gebaut werden sollen. Andere Städte haben das Problem gelöst. Mein Vorbild ist Locarno, wo man Minusio, Muralto und Locarno vom Quell- und Durchgangsverkehr entlastet hat und man wenige 100m nach dem Tunnel ein geräumiges, günstiges Parkhaus und von dort zu Fuss in wenigen Minuten das Stadtzentrum erreicht. Auch die Entwicklung des unteren Tösstals war damals schon vorhersehbar. Winterthur plant die Sperrung der Breitestrasse. Wieder keine Problemlösung, sondern eine weitere rot-grüne, ideologische Klatsche für die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auf das Auto angewiesen sind.

Werner Maag 07.04.2022, 09:14

Ich frage mich, ob der Stadtrat nicht über Seen hinausdenken kann. Sennhof wächst unaufhörlich. Viele Wohnungen entstehen auf dem Bühler-Areal (ist eben nicht Winterthur, sondern Kyburg). Massives Wohnwachstum verzeichnet insbesondere Kollbrunn. Das ganze vordere Tösstal boomt. Doch der Stadtrat verschliesst die Augen und glaubt, der ÖV könne dies alles problemlos bewältigen. Nun, man kann ja in Zukunft auch in Turbenthal seine Einkäufe und Besorgungen freudvoller tätigen!

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