18.11.2020

HAW präsentiert Vorschläge zur Budgetdiskussion und zur langfristigen Finanzplanung

Die aktuellen Finanzperspektiven zeigen, dass weder der Stadtrat noch die Winterthurer Politik einen strategischen Plan zur weiteren Entwicklung von Winterthur haben. Diese fehlende Strategie führt zu Fehlallokation von Ressourcen, Effizienzverlusten und verminderter Wettbewerbsfähigkeit. Aus Sicht der Wirtschaft sind losgelöst von der Tagespolitik drei wesentliche Fragestellungen zu beantworten.

Der Standortwettbewerb akzentuiert sich zusehends. Im wirtschaftlich härter werdenden Umfeld braucht Winterthur eine Zukunftsstrategie. Zusätzlich zu den operativen Fragen im Budgetprozess 2021 sind aus Sicht der Wirtschaft die wesentlichen Kernfragen zu beantworten und daraus abgeleitet zielführende Massnahmen auszulösen. Für die HAW Winterthur stellen sich folgende Kernfragen:

  1. Will die Stadt ein Wachstum bei den Arbeitsplätzen? Wenn ja, in welchen Bereichen und was unternimmt die Politik dafür?
  2. Will die Stadt ein Wachstum der Bevölkerung? Wenn ja, in welchem Ausmass
    und in welchen Bereichen und was unternimmt die Politik dafür?
  3. Was unternimmt die Stadt in Mobilitätsfragen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Winterthur?

Die HAW hat im Herbst 2020 zwei Thesenpapiere zu den Winterthurer Finanzen verfasst. Teil 1 wirft grundsätzliche Strategiefragen auf und Teil 2 bringt Vorschläge und Ideen für die Budgetdiskussion 2021 und zur langfristigen Finanzplanung.

Thomas Anwander, Präsident HAW
Dr. Ralph Peterli, Geschäftsführer HAW

Benedikt Zäch 18.11.2020, 19:28

Es ist schon erstaunlich zu sehen, wie das Papier buchstäblich in der Mottenkiste verstaubter, längst verworfener und abgelehnter Ideen kramt. Man fühlt sich in die Stimmung der frühen 1990er Jahre versetzt, als Winterthur ratlos in einer Deindustrialisierungs-Depression steckte. Sind wir inzwischen nicht ganz woanders? Wollen wir dahin zurück? Ich jedenfalls nicht.

Markus Wettstein 18.11.2020, 19:17

Man sollte eigentlich meinen, dass unsere Stadtregierung, so wie jede Firma, sich regelmässig Rechenschaft darüber gibt, wo sie steht, wohin sie will und wie sie ihre Ziele erreichen kann. Dies ist offensichtlich nicht der Fall. Der seltsame Wille zum Bevölkerungswachstum, ohne die Mittel für die dafür nötige Infrastruktur zu haben, mutet schon sehr eigentümlich an. Kommt dazu, dass die Wohnbaupolitik der letzten 20-30 Jahre nicht dazu geführt hat, dass auch Personen mit höherem und hohen Einkommen nach Winterthur gezogen sind, und daher die durchschnittliche Steuerkraft kaum halb so hoch ist wie in der Stadt Zürich. Ausserdem arbeiten viele der Zugezogenen nicht tin Winterthur, sondern pendeln auswärts zur Arbeit, weil Winterthur, ebenfalls seit Jahrzehnten, seit dem Niedergang der lokalen Industrie, viel zu wenig Arbeitsplätze hat schaffen oder anziehen können. Fazit: Solange keine realistische Analyse der Gegenwart und eine erreichbare Vorstellung der Zukunft vorliegt, ist es sinnlos um nicht zu sagen sehr billig, einfach die Steuern zu erhöhen, um die Versäumnisse der Vergangenheit und die fehlenden Perspektiven zu kaschieren.

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