05.05.2023

Anreize für energetische Sanierungen schaffen

Die energetische Sanierung des Schweizerischen Gebäudeparks ist ein wesentliches Element für die Erreichung der nationalen Klimaziele. Um die Sanierungsquote zu erhöhen braucht es Anreize und einfachere und damit schnellere Verfahren.

Der Schweizer Gebäudepark ist überaltert und für rund 40% des Energieverbrauchs sowie einen Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich. Moderne Gebäude brauchen vier bis sieben Mal weniger Energie als ein Gebäude mit Baujahr vor 1980. Wer seine Liegenschaft energetisch saniert, kann den Wärmebedarf und den damit verbundenen CO2-Ausstoss um mehr als die Hälfte reduzieren. Mit energetischen Sanierungen spart man Heizkosten (auch als Mieter) und erhöht den Wert der Liegenschaft. Die Investitionskosten sind zum Zeitpunkt der Realisierung aber hoch bzw. rechnen sich oft nicht. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass derzeit pro Jahr nur rund 1% der Häuser in der Schweiz energetisch saniert wird. Dürften Bauherren bei energetischen Sanierungen ihr Haus um einen Stock erhöhen, würde einerseits der dringend benötigte Wohnraum geschaffen und es würde verdichtet ohne zusätzlichen Boden zu benötigen. Zudem würde die energetische Sanierung finanziell eher tragbar.

Vielleicht liegt es aber auch an den langen und aufwendigen Baubewilligungsverfahren. Gemäss aktueller Studie der ZKB dauert es vom Baugesuch bis zur Baubewilligung im Landesschnitt 140 Tag; 67% länger als noch 2010. Im Kanton Zürich dauert es durchschnittlich fast 200 Tage, in der Stadt Zürich ein ganzes Jahr, also 2,4 Mal so lang wie 2010. Auf nationaler Ebene hat der Nationalrat diese Woche mit 152:27 Stimmen einen Vorstoss der FDP unterstützt, der fordert, dass energetische Sanierungen in Baugebieten und Landwirtschaftszonen keine Bewilligungen mehr benötigen, sondern dass eine Meldung an die zuständige Behörde genügt. Dagegen waren die Grünen, da sie Folgen für das Ortsbild befürchten.

Interessen müssen wir immer wieder abwägen. Wollen die Grünen die Klimaziele wirklich erreichen, müssen auch sie Verantwortung übernehmen und Kompromisse mittragen. Auf ideologisch geprägten Forderungen zu beharren und pragmatische Umsetzungsvorschläge abzulehnen bringt uns der Energiewende nicht näher.

Romana Heuberger
Stadtratskandidatin FDP

Werner Schreier 11.05.2023, 12:05

Für mich wäre die Reihenfolge
1. weniger aufwändige Baugesuche und -verfahren - und damit verbundene Kosten
2. schnellere Bearbeitung
3. weniger und besser justizable Einsprachemöglichkeiten
4. wenn das nicht reicht - Anreize z.b. vereinfachte Verfahren, wenn CO2 eingespart wird.

Die Punkte 1 - 3 wären vorteilhaft für die Bauherren/frauen und SteuerzahlerInnen. Die Verwaltung könnte man auch gleich verkleinern.

Besten Dank für Ihren Einsatz und viel Erfolg bei der Wahl.

Teilen & diskutieren Sie diesen Artikel

Personen

Parteien

Newsportal

Das "Forum Winterthur" dient der politischen Information und Diskussion in der Region Winterthur. Die Winterthurer Wirtschaftsverbände betreiben die News-Plattform in Zusammenarbeit mit den Parteien Die Mitte, FDP und SVP. Die Plattform wird von ihren Trägern sowie durch Inserate und Spenden finanziert. Für den Inhalt der einzelnen Beiträge sind die Verfasser verantwortlich. Die Publikation eines Beitrages auf dieser Plattform bedeutet nicht, dass die Träger der Plattform in jedem Fall mit dem Inhalt einverstanden sind.

Regelmässige News-Updates erhalten?

Wirtschaftsagenda Winterthur