08.01.2022

Alter Wein in neuen Schläuchen

Die SP fordert, dass bis 2040 der Anteil von günstigem Wohnraum mittels Subventionen und Zwangsmassnahmen zulasten der Hauseigentümer auf 25 Prozent erhöht wird. Die Stadt soll mehr Land im günstigen Baurecht an Genossenschaften abtreten und Hauseigentümer sollen bei Aufzonungen einen Mindestanteil von preisgünstigen Wohnungen erstellen müssen.

Die SP verkennt dabei die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt und die politischen Entscheide der vergangenen Jahre.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Leerwohnungsbestand in Winterthur mehr als verdoppelt und die Mietzinse sind um nur 0,7 Prozent gestiegen. In der gleichen Zeit haben sich die Preise für Eigentumswohnungen dagegen um 20 Prozent verteuert. Diese Zahlen belegen, dass bei Mietwohnungen kein Handlungsbedarf besteht. Handlungsbedarf besteht dagegen bei Wohneigentum, damit sich auch junge Familien wieder den Traum der eigenen vier Wände erfüllen können.

Politisch sind die SP-Forderungen bereits umgesetzt. 2014 wurde ein Fonds mit 10 Millionen Franken eingerichtet, damit Genossenschaften günstigen Wohnraum erstellen können. In diesem Fonds liegen heute immer noch 2 Millionen Franken, die Genossenschaften haben genügend Geld und brauchen keine städtischen Gelder. 2018 hat das Stimmvolk entschieden, dass städtisches Land nur noch im Baurecht abgegeben werden darf. Und erst in diesem Sommer hat die rot-grüne Mehrheit im Gemeinderat beschlossen, dass bei Aufzonungen Hauseigentümer 40 Prozent des Mehrwerts abgeben müssen.

Mit dieser Initiative wird alter Wein in neuen Schläuchen aufgetischt. Keine neuen Ideen und keine Lösungen, aber immerhin rechtzeitig auf die kommenden Wahlen.

Ralph Bauert, Geschäftsführer Hauseigentümerverband Region Winterthur

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